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Die Kirche im Detail

Die Kirche von außen

Kreuzigungsgruppe an der Außenseite

Von der Innenseite der Bastei aus zeigt sich die Kirche in reizvoller spätgotischer Gestaltung. Zwischen den beiden Portalen - es sind zwei nebeneinander angeordnet, was darauf hindeutet, dass die Kirche schon als Wahlfahrtskirche geplant war - ist das schön Standbild von St. Wolfgang in die Außenmauer eingelassen (ca. 1489), darüber ein Kreuzigungsgruppe. Sie ist wesentlich älter als die Kirche selbst. Wahrscheinlich war sie an einem heute nicht mehr existierendem Stadttore der ersten Stadtbefestigungsanlage angebracht. Die breit ausladenden Fenster zeigen vielgestaltiges Maßwerk.

Von außen ist dem Bau der kirchliche Charakter kaum anzusehen.
Die Nordseite zeigt, dass die Kirche in ein starkes Außenwerk mit vielen Schießscharten eingebaut ist. Es ergibt sich hier eine Serie von Kasematten, die vom Innenraum der Kirche aus begehbar sind. Die Schießscharten mit den gleichartig geformten Lüftungs- und Lichtschlitzen darüber ergeben einen vielgeschossigen Eindruck, der Angreifer abschrecken sollte.

Das Dachreitertürmchen wurde angeblich erst 1712 aufgesetzt.

Innschriften

Wie die ziemlich verwitterte Bauinschrift von 1475 oberhalb des westlichen Portals beweist, erhielt die Kirche reichen Ablass.

"RÖMISCH ABLAS UF DEN CHRISTAG OSTERTAG PFINGSTAG DINSTAG NACH BARTHOLOMEI S.WOLFGAG ALLERHEILIGEN UNSER FRAWE COCEPTOIS ANVCIACOIS IGLICHS FEST XII C VN XL TAG UF DE TAG DEZ KIRWEI XXIII C LXXX TAG DUCH DS GATZ IOR ALL TAG XL TAG"

Darunter: "HIE WIRT S WOLFGAG GEERET SEIN LOB MIT ZEICHEN GEMERET UFF ERFINDUNG S STEFFANS ANGEFAGE 1475 JOR ERGAGEN"

Die Inschriften enthalten viele Kürzungen. Wir würden heute sagen:

Römischen Ablaß gibt es am Weihnachtstag, am Ostertag, Pfingsttag, Dienstag nach Bartholomä (Bartholomäi heute: 24. August), St Wolfgangstag (31. Oktober), Allerheiligen, Mariä unbefleckte Empfängnis (8. Dezember), Mariä Verkündigung (25. März), an jedem Fest: 1240 Tage, am Tage der Dezember-Kirchweih 2480 Tage, an allen Tagen durch das ganze Jahr 40 Tage.

Die zweite Inschrift bedeutet folgendes:

Hier wird der Heilige Wolfgang geehrt, sein Lob durch Wundertaten vermehrt. Der Bau wurde am Tag der Auffindung des Hl. Stephan (2. August?) 1475 begonnen.

Die Kirche von innen

Das Kircheninnere besteht aus einem einschiffigen Langhaus aus drei Jochen und einem abgesetzten zweijochigen Chor. Der Chor ist nur auf der Südseite eingezogen. Das Langhaus wird einseitig auf der Nordseite von drei Kapellen zwischen eingezogenen Strebepfeilern begleitet.
Die drei Kapellen besitzen je einen zweigeteilten Schießstand mit geradem Sturz und stark verjüngtem Gewände; die schmalen Schießscharten sind heute vermauert. Die südwestliche Ecke des Langhauses
ist abgeschrägt. In dieser Ecke führt ein Spindelturm, der von außen nicht sichtbar ist, auf die Empore, den vorgelagerten Torturm und einen Wehrgang.
Die Empore führte ursprünglich über die gesamte Nordseite hinweg, als eine Art Galerie und verdeckte so den Blick auf das Netzgewölbe der Seitenkapellen.
An der Nordseite, im abgesetzten Chor, befindet sich die Sakristei, die sich in der Länge bis über die Mitte des zweiten Chorjochs erstreckt. Sie tritt aufgrund ihrer Stärke der Mauer von außen aber nicht in Erscheinung. In der nördlichen Chorschräge und am Spindelturm im Langhaus sind die beiden Treppen zu den Kasematten angeordnet.
Das Langhaus schließt oben mit einem Sternrippengewölbe, der Chor mit einem Netzgewölbe (Kreuzrippen) ab. Zwischen den Sternrippengewölbe befindet sich eine kleines Deckenloch.
Über den Portalen sieht man auf der Südseite drei Fenster im Langhaus, die zusammen mit den zwei im Chor das Kircheninnere erhellen.
Von den drei Fenstern im Langhaus ist das westliche rundbogig und wegen der anstoßenden Wendeltreppe kleiner und einbahnig sowie ohne Maßwerk gebildet. Die beiden folgenden Fenster sind breiter und spitzbogig. Sie tragen schönes spätgotisches Maßwerk, was in der Hauptsache aus Fischblasenmotiven besteht.
Die beiden Fenster des Langchors sind zwei bzw. dreibahnig. Die Innen- und Außengewände sind von gleich reicher Profilierung wie die im Langhaus. Das Maßwerk besteht aus Mehrpässen, Fisch- und Zwickelblasen.